ZKB trifft Arbeit gegen Rechts

Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (z. B. Rassismus, Antisemitismus oder Sexismus) erstarken in den letzten Jahren. Sie rufen Konflikte und Unsicherheit hervor in Gemeinden, Politik und persönlichem Umfeld. Gewalt, von Beleidigungen bis hin zu Morden und Anschlägen, vergiften und bedrohen das gesellschaftliche Zusammenleben. Gerade Initiativen und Organisationen, die sich dagegen engagieren, werden oft Zielscheibe von Gewalt und arbeiten auch finanziell und personell unter sehr schwierigen Bedingungen. Gleichzeitig nimmt die Polarisierung in der Gesellschaft zu. Uns scheint, dass die Aufklärungsarbeit viele Menschen gar nicht (mehr) erreicht und der ‚Kampf um die Straße‘ zur weiteren Einigelung der verschiedenen Szenen führt.

Zivile Konfliktbearbeitung (ZKB) legt ihren Fokus auf die Identifizierung von Konflikt(ursachen) und Interessen als Basis dafür, Ausgleich und gewaltfreien Umgang miteinander zu erreichen - auch dann, wenn Interessen konträr zueinander stehen. Deshalb könnte ZKB zusätzliche Dimensionen einer nachhaltigen Transformation der gesellschaftlichen Konflikte eröffnen.

Die Vernetzung und Kompetenzen in der Zivilgesellschaft sind – trotz ähnlicher Ziele – derzeit noch stark in einzelne Szenen segmentiert. Beispielsweise bestehen zwar punktuell Kontakte, aber kaum strukturelle, langfristige Arbeitszusammenhänge zwischen der Friedensbewegung, der Arbeit gegen Rechts und der Klimabewegung. Gleichzeitig hat #Unteilbar gezeigt, dass gerade in der Zusammenarbeit über bestimmte Szenen hinweg viel Potenzial steckt.

Mit dem Projekt „Zivile Konfliktbearbeitung trifft Arbeit gegen Rechts“ möchten wir als Bund für Soziale Verteidigung einen Beitrag zu solcher Vernetzung leisten und herausfinden, wie und wo wir (und weitere Organisationen unter dem Dach der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden) uns solidarisch einbringen können, um Eure und Ihre Arbeit zu unterstützen. Wir bringen langjährige Erfahrung und Kompetenzen aus dem gewaltfreien Umgang mit Konflikten, Bildungs- und Beratungsarbeit mit. Wir sind an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert und möchten mit Euch und Ihnen ins Gespräch kommen, ob Sie/Ihr Potenziale dafür seht.

Dazu möchten wir euch zu einem Workshop einladen, wo wir gemeinsam die aktuelle Situation in Euren / Ihren Initiativen und Organisationen reflektieren und aktuelle Leerstellen identifizieren können. Wir hoffen, einen Raum zu schaffen, an dem Ihr/Sie in einem begleiteten Prozess und in kollegialem Rahmen auf Eure Arbeit schauen und darüber in den Austausch kommen könnt. Wenn sich dabei herausstellt, dass Eure Arbeit von unseren Kompetenzen der (kommunalen) Zivilen Konfliktbearbeitung oder Beratungsangeboten profitieren könnte und ihr eine Zusammenarbeit wünscht, können im Anschluss gemeinsam Konzepte entwickelt werden. Uns ist wichtig, nicht in Konkurrenz um finanzielle Mittel oder Zielgruppen zu geraten – Ihr macht eine unersetzliche Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Betroffene rechtsextremer Gewalt!

Wir freuen uns mit Euch / Ihnen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam einen Austausch zu organisieren. Sprecht oder sprechen Sie dazu bitte Krischan Oberle an. Gerne könnt ihr / können Sie diese Einladung auch an Organisationen oder Initiativen weiterleiten, die daran Interesse haben.

Krischan Oberle führt das Projekt im Rahmen seiner Ausbildung zum Berater für gewaltfreie Konflikttransformation und soziale Bewegungen durch.

Das Projekt wird gefördert durch die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), einem Dach- und Fachverband von 32 Organisationen und Institutionen, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Arbeitsprogrammen im In- und Ausland Friedensarbeit leisten.